Mittwoch, 25. März 2015

Hyggelig


Die Luft hier ist anders. Klarer irgendwie. Und das klingt schon wieder ziemlich abgedroschen, aber genauso ist es. Wie sollte die Luft auch sonst sein, wenn sie über dem Atlantik gewaschen wurde, über die Nordsee geflogen kam und sich nun in meine Nase verirrt hat und meine Lunge erfüllt.

Wir laufen durch die Dünen, und es ist so still, dass ich das Gefühl bekomme, in einen Eierkarton gepackt zu sein. Vielleicht bemerkt man erst, wenn nichts mehr Störendes da ist, dass selbst das Nichts so energisch und einnehmend sein kann. Nichts hören außer die Schritte im Sand, nichts sehen außer die mit Strandgras bewachsenen Sandhügel, nichts riechen außer die magische Luft, nichts fühlen außer die Sehnsucht endlich das Meer zu erblicken.

Die Trampelpfade schlängeln sich hinauf und hinab, mit jeder kleinen Kuppe wächst das Verlangen, und als wir endlich einen schmalen Streifen tiefen Blaus am Horizont entdecken, erfüllt uns das ewig währende Gefühl, das sich auch beim Feuerwerk zum Jahreswechsel und beim ersten Biss in die ersten Erdbeeren des Sommers einstellt. Mitten im Bauch, klein und kribbelnd: Das Glück.