Mittwoch, 29. Juli 2015

Sommerregen




Wenn ich von Sommerregen sprach, dann meinte ich damit kühle Tropfen auf meiner schweißnassen Haut. Wenn ich von Sommerregen sprach, dann dachte ich an Schuhe ausziehen, barfuß sein und durch Pfützen springen. Ich sah mich klitschnass durch den Wolkenbruch rennen, der der Welt für einen Moment Abkühlung verschaffte. Wenn ich von Sommerregen sprach, dann kribbelte es aufgeregt in meiner Nase, die sehnsüchtig auf den altbekannten Duft von feuchter Erde wartete. Wenn ich von Sommerregen sprach, dann träumte ich mir meine Hand in deine.

Es ist Ende Juli, viel zu kalt, der Himmel dunkelgrau und meine Blumen auf dem Balkon ersaufen. Ich stehe am Fenster und starre in den Sommerregen, und meine Hand, meine Hand, die erstickt in der Hosentasche.